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Bäcker-Glück

Ich habe doch gewusst, dass ich diese Auftragsarbeit gescannt und irgendwo abgespeichert hatte. Ich habe die Datei in den letzten Wochen vergeblich gesucht und sogar die Suchfunktion des Betriebssystems bemüht.

 

Nichts! Das Bild blieb unwiderruflich verschwunden und ich zweifelte wirklich an mir selbst.

 

Und was soll ich jetzt sagen? Ich bin noch nicht ganz verkalkt und meine nebulöse Ahnung hat sich bewahrheitet. Ich fand die Datei heute in einem Ordner mit der vielsagenden Aufschrift: "noch nicht veröffentlicht". Nicht, dass das ein Ordner wäre, den ich nicht ständig öffnen würde. Die eigentliche Frage, die sich nun aufdrängt, ist: Warum hat das Betriebssystem nicht Muh und nicht Mäh gesagt? Und hätte mir bei der Suche eine KI helfen können? 

 

Wie auch immer. Mich freut es, dass ich das Aquarell hier zeigen kann. Der Beschenkte liebt es zu backen, daher wollte ich gerne ein ungewöhnliches Aquarell zum Thema entwerfen. Ich sammelte also ein paar Fotos mit Backutensilien und Backzutaten, um mich inspirieren zu lassen. Nach ein paar Skizzen im Skizzenbuch war ich dann schon zufrieden und setzte das Motiv auf Aquarellpapier um.

 

Dieser Brotschaber (oder wie man das nennt?) sah wirklich so aus, als würde er lächeln, daher bastelte ich mir eine freundliche Bäcker-Kreatur zusammen aus einem Ofenhandschuh, einem Brotmesser und einem Salzstreuer. Das Backofenthermometer zeigt aktuell auf 60 Grad, denn der Beschenkte feierte seinen 60sten Geburtstag. Kleines Detail am Rande.

 

Im Vordergrund platzierte ich noch ein Stück Hefe und etwas Mehl und im Hintergrund ließ ich Gebäcke vom Himmel fallen. Hier kam wieder einmal die Negativtechnik und mein geliebter Rubbelkrepp zum Einsatz. Das nenne ich Bäcker-Glück ganz nach meinem Geschmack. Und hoffentlich auch nach dem Geschmack des Beschenkten.

 

Sommerliche Grüße, 

Sandra